Die Gans, die goldene Eier legt

Die Gans die goldene Eier legt

Am Rande einer Stadt lebte ein tüchtiger Bauer auf einem kleinen Bauernhof. Dort lebten acht Kühe und vier Gänse gemeinsam mit ihm. 

Jeder Tag folgte dem immer gleichen Ablauf. Früh am Morgen ging der Bauer mit dem großen Melkeimer in den Kuhstall und begann er eine Kuh nach der anderen zu melken.

Nach wenigen geübten Handgriffen war der Eimer bereits gut gefüllt und die Kühe bedankten sich mit einem lauten „Muuuuuh“ bei ihrem Bauern.

Anschließend ging er in den Gänsestall, um die Eier seiner Tiere einzusammeln. Behutsam legte er ein Ei nach dem anderen in ein kleines Körbchen.

Jeden Mittwoch und Samstag fuhr der Bauer auf den Marktplatz im Zentrum der Stadt. Dort verkaufte er die Milch und die Eier an die Bewohner der Stadt.

Der Bauer führte ein glückliches und zufriedenes Leben. Auf seinem kleinen Bauernhof hatte er alles, was er zum Leben benötigte.

Doch eines Morgens passierte etwas Seltsames. Als der Bauer wieder einmal in den Gänsestall ging, um die Eier in sein Körbchen zu legen, erschrak er.

Übrigens: Du findest bei uns auch tolle Gute Nacht Geschichten.

Denn aus dem Nest der größten und prächtigsten Gans blitzte plötzlich ein goldenes Ei hervor. Es war nicht weiß und matt wie die anderen Eier, sondern glänzte in strahlendem Gold. 

Ganz euphorisch griff der Bauer nach dem goldenen Ei und rannte in seine Stube. Dort angekommen begutachtete er das Ei ausgiebig. Und tatsächlich: das gesamte Ei bestand aus purem Gold.

Der Bauer war außer sich vor Freude und nahm das Ei mit auf den Marktplatz. Dort angekommen präsentierte er es stolz dem lokalen Schmuckhändler. „Da hast du aber einen besonders wertvollen Schatz aufgetrieben“, sagte er. „Verkaufe mir das Ei und ich zahle dir einen guten Preis!“ Der Bauer schlug ein und kehrte mit seinen Taschen voller Geld zurück auf den Hof.

Und bereits am nächsten Morgen konnte der Bauer seinen Augen kaum trauen. Wieder lag ein großes goldenes Ei im Nest der größten und prächtigsten Gans. Der Bauer konnte sein Glück kaum fassen und verkaufte auch dieses Ei für ein kleines Vermögen an den Schmuckhändler.

Von nun an wiederholte sich dieses Wunder Tag für Tag und der Bauer wurde rasch zu einem wohlhabenden Mann. Doch schnell wurde der Bauer ungeduldig und überlegte: „Warum legt die Gans denn nicht zwei oder drei goldene Eier pro Tag? Dann würde sie mich noch viel schneller zu einem reichen Mann machen!“

Und so hatte der Bauer schließlich einen Einfall: „Bestimmt besteht die komplette Gans aus purem Gold. Denn ansonsten könnte sie schließlich nicht jeden Morgen ein goldenes Ei legen. Warum sollte ich also jeden Tag auf ein kleines goldenes Ei warten, wenn ich sofort eine ganze Gans aus purem Gold haben kann?“ 

Kurzentschlossen eilte der Bauer in den Gänsestall und schlachtete die große, prächtige Gans. Doch was er sah, erschütterte ihn zutiefst. Denn zu seinem Entsetzen war die Gans nicht aus purem Gold, sondern aus ganz normalem Gänsefleisch. Genau wie jede andere Gans auch. 

Und so hatte der Bauer in kürzester Zeit gleich beides verloren: seine große, prächtige Gans und ein goldenes Ei an jedem neuen Morgen.  

Was ist die Moral der Fabel Die Gans, die goldene Eier legt?
Die Geschichte der Gans, die goldene Eier legte verdeutlicht die negativen Folgen von Gier. Obwohl der Bauer an jedem Morgen ein goldenes Ei aus dem Nest nehmen konnte, wurde er über die Zeit hinweg gierig. Anstatt zufrieden mit der ohnehin schon sehr glücklichen Situation zu sein, verlangt er immer größeren und schnelleren Reichtum. Dadurch wird er in seinem Handeln so blind, dass er schließlich die Quelle seines eigenen Glücks zerstört. 
Was meinst du?
Welche Moral steckt aus deiner Sicht in dieser Fabel? Schreib es uns in die Kommentare!

Hinweis: Diese Geschichte basiert auf Äsops Fabel, die um 600 vor Christus geschrieben wurde. Sie wurde durch uns modernisiert und illustriert.

Weitere Fabeln:

Weitere interessante Artikel:

1 Gedanke zu „Die Gans, die goldene Eier legt“

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert