
Eines schönen Morgens, als die Sonne den Himmel in ein goldenes Licht tauchte und der Wind sanft durch die Bäume wehte, begannen die beiden über ihre Kräfte zu streiten.
„Ich bin viel stärker als du“, prahlte der Wind mit einem lauten Pfeifen. „Ich kann Bäume entwurzeln und Stürme entfachen!“
Die Sonne, die ruhig und gelassen am Himmel stand, lächelte und erwiderte: „Aber meine Wärme und mein Licht bringen Leben und Freude. Ich bin sanft, aber mächtig.“
„Sanft? Das ist doch langweilig!“, rief der Wind herausfordernd. „Ich wette, ich kann beweisen, dass ich stärker bin als du. Siehst du den Mann dort unten? Ich wette, ich kann ihn dazu bringen, seinen Mantel auszuziehen, und das schneller und effektiver als du.“
Die Sonne nickte bedächtig und antwortete: „Nun, das klingt nach einer interessanten Herausforderung. Versuche es, und wir werden sehen.“
Sofort begann der Wind mit all seiner Kraft zu blasen. Er wirbelte und pustete, sodass die Bäume sich bogen und die Blätter durch die Luft flogen. Aber je stärker der Wind blies, desto fester hielt der Mann seinen Mantel um sich gezogen. Er zog den Mantel eng an sich, um sich vor der kalten Brise zu schützen.
Nachdem der Wind erschöpft aufgegeben hatte, war die Sonne an der Reihe. Sie schien sanft und wärmend auf den Mann herab. Langsam wurde es wärmer und wärmer. Der Mann spürte die angenehme Wärme auf seiner Haut und begann, sich wohl zu fühlen.
Schließlich wurde ihm so warm, dass er seinen Mantel öffnete und ihn ablegte. Die Sonne hatte mit ihrer sanften und warmen Art erreicht, was der Wind mit aller Kraft nicht geschafft hatte.
Hinweis: Diese Geschichte basiert auf Äsops Fabel, die um 600 vor Christus geschrieben wurde. Sie wurde durch uns modernisiert und illustriert.
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