Manche Menschen haben ein Talent dafür, andere zur Weißglut zu treiben. Wer dabei so richtig die Geduld verliert, den bringt man – bildlich gesprochen – auf die Palme. Was genau hinter dieser Redewendung steckt, erklären wir dir hier.
In aller Kürze
- Bedeutung: Jemanden sehr wütend oder verärgert machen
- Beispiel: „Sein ständiges Gemecker bringt mich noch auf die Palme!“
- Herkunft: Wahrscheinlich aus dem tropischen Raum – Palmen stehen symbolisch für extremes Verhalten
Bedeutung
Die Redewendung „jemanden auf die Palme bringen“ bedeutet, eine Person so stark zu reizen oder zu provozieren, dass sie wütend oder sogar zornig reagiert. Es geht also um eine sehr starke emotionale Reaktion – meist Ärger oder Frust. Verwendet wird der Ausdruck sowohl im privaten als auch im beruflichen Alltag, wenn jemand durch Worte oder Verhalten über die Stränge schlägt und andere damit aus der Ruhe bringt.
Ob durch nervige Kollegen, ständiges Nörgeln oder unverschämte Kommentare – es gibt viele Gründe, warum jemand „auf die Palme geht“. Oft ist es auch ein Ausdruck von Hilflosigkeit oder Überforderung mit einer bestimmten Situation. Wichtig ist: Wer so reagiert, ist nicht einfach nur genervt – er ist richtig wütend.
Beispiel aus dem Alltag
Tom steht mit seiner Schwester in der Küche. Sie hat zum dritten Mal vergessen, die Spülmaschine einzuräumen.
„Sag mal, willst du mich auf die Palme bringen? Das ist jetzt echt nicht dein Ernst!“, ruft er genervt.
Herkunft
Die genaue Herkunft der Redewendung ist nicht eindeutig belegt. Vermutlich stammt sie aus der Tierwelt bzw. wurde durch den bildhaften Vergleich mit dem Affenverhalten inspiriert: Affen klettern bei Gefahr oder Aufregung auf Palmen – ein Zeichen von Nervosität oder Aufruhr. Übertragen auf den Menschen, steht das „auf die Palme gehen“ symbolisch für einen plötzlichen, unkontrollierten Gefühlsausbruch. Eine andere Interpretation sieht in der Palme ein Symbol für Entfernung: Wer auf der Palme sitzt, hat sich sprichwörtlich weit von der Ruhe entfernt.
Ähnliche Redewendungen
- Aus der Haut fahren – Heftig und plötzlich wütend werden – oft, weil einem etwas zu viel wird.
- An die Decke gehen – Vor Zorn explodieren, sich extrem aufregen – ähnlich wie bei einem Wutausbruch.
- Die Geduld verlieren – Nicht mehr ruhig oder gelassen bleiben können, weil eine Situation zu belastend wird.