Den Faden verlieren: Bedeutung & Herkunft

Den Faden verlieren - Redewendung

Jeder kennt es: Man spricht oder denkt über etwas nach, doch plötzlich ist der Gedanke weg – man hat den Faden verloren. Diese Redewendung beschreibt genau dieses Phänomen. Doch woher stammt sie eigentlich, und wann wird sie verwendet? Das erfährst du in diesem Artikel.

In aller Kürze:

  • Bedeutung: Den Zusammenhang in einer Erzählung oder einem Gedankengang verlieren.
  • Beispiel: „Warte kurz, ich habe den Faden verloren – worüber haben wir gesprochen?“
  • Herkunft: Geht auf die griechische Sage von Ariadne und dem Minotaurus zurück.

Bedeutung

Die Redewendung den Faden verlieren bedeutet, dass jemand den logischen Zusammenhang in einer Rede, einem Gespräch oder einem Gedankengang nicht mehr aufrechterhalten kann. Meist passiert das durch Ablenkung, Konzentrationsmangel oder eine unerwartete Unterbrechung.

Oft hört man diesen Ausdruck in Diskussionen oder Präsentationen, wenn jemand ins Stocken gerät. Auch in Prüfungen oder wichtigen Gesprächen kann es passieren, dass man plötzlich nicht mehr weiß, was man eigentlich sagen wollte.

Die Redewendung wird sowohl in ernsten als auch in humorvollen Kontexten verwendet. Besonders in Gesprächen kann es charmant sein, darauf hinzuweisen: „Moment, ich habe gerade total den Faden verloren!“ Das signalisiert dem Gegenüber, dass man kurz nachdenken muss, bevor man weiterspricht.

Beispiel aus dem Alltag

Anna hält eine Präsentation vor ihrer Klasse. Mitten im Vortrag schaut sie auf eine verwirrende Grafik und kommt ins Stocken.

„Oh nein, ich habe gerade total den Faden verloren… Wo war ich?“

Ihr Lehrer lächelt und hilft ihr, wieder in das Thema einzusteigen.

Herkunft

Die Redewendung geht auf die griechische Mythologie zurück, genauer gesagt auf die Sage von Ariadne und dem Minotaurus. Der Held Theseus musste sich in einem Labyrinth zurechtfinden, um den Minotaurus zu besiegen. Ariadne gab ihm einen Faden, den er am Eingang befestigte und so seinen Weg zurückfinden konnte.

Wer den sprichwörtlichen Faden verliert, findet – genau wie Theseus ohne Ariadnes Hilfe – keinen Ausweg mehr aus seinen Gedanken oder seiner Erzählung. Die Metapher hat sich über die Jahrhunderte etabliert und ist heute fester Bestandteil der Alltagssprache.

Ähnliche Redewendungen

  • „Auf dem Schlauch stehen“ – Etwas nicht verstehen oder verzögert reagieren.
  • „Den Überblick verlieren“ – Die Kontrolle oder den Zusammenhang einer Situation nicht mehr erfassen können.
  • „Von Hölzchen auf Stöckchen kommen“ – In einer Erzählung ständig abschweifen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert