Schaf Tilda und die stürmische Nacht

Schaf Tilda und die stürmische Nacht
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Ein Sturm zieht über die Weide, und die Schafe suchen Schutz. Doch Schaf Tilda bemerkt, dass drei kleine Lämmer fehlen. Mutig kämpft sie sich durch Wind und Regen, um sie zu finden und sicher in die Hütte zu begleiten.

Die Sonne war bereits untergegangen und die leichte Nachmittagsbrise veränderte sich langsam zu einem stärkeren Wind. Die Blätter an den Bäumen begannen laut zu rascheln, und die ersten Regentropfen klatschten auf das saftige Gras. 

Schaf Tilda spürte, dass ein Sturm aufziehen würde. Während die meisten Schafe ihrer Herde noch genüsslich das feuchte Gras der Salzwiesen vertilgten und viel zu nah an der Brandung standen, ahnte Tilda bereits, dass sich das Wetter schneller ändern würde, als es sich die meisten vorstellen konnten. 

„Kommt, wir müssen in die Schutzhütte!“, rief im selben Moment der alte Widder Elmar. Nun trotteten einige der Schafe los und als der erste Blitz am Horizont hell aufleuchtete, hörte Tilda ein aufgeregtes Blöken.

Der Wind wurde immer heftiger, und das hohe Gras neigte sich förmlich unter der Kraft der starken Böen. Doch gerade als Tilda die Tür der Schutzhütte erreichte, hörte sie ein leises Wimmern. Sie drehte sich um und spähte in die Dunkelheit. 

„Wo sind denn bloß die kleinen Lämmer?“, fragte sie besorgt. Die anderen Schafe schauten sich um, aber keines der drei kleinen Schafe war zu sehen. Panik brach aus und plötzlich begannen sich die Schafe untereinander Vorwürfe zu machen. 

Ohne zu zögern drehte sich Tilda um und lief den Deich hinab zurück zur Weide. Der Regen prasselte nun heftig auf ihre dichte Wolle, und der Wind zerrte an ihren Ohren. Nun fiel es ihr noch schwerer das leise Wimmern der kleinen Schafe zu hören. Sie stapfte durch den Matsch und rief laut: „Lämmchen, wo seid ihr?“ 

Plötzlich hörte sie zaghaftes „Määääh“ hinter einem umgestürzten Ast. Dort hockten drei kleine Lämmer, zitternd vor Angst, dicht an einander gedrängt. „Keine Sorge, ich bringe euch in Sicherheit!“ sagte Tilda beruhigend. Sie stupste die Lämmer an und zeigte ihnen den Weg zur Hütte und ihren Müttern. 

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Wegen der Dunkelheit mussten die vier ganz dicht beisammen bleiben. Sie liefen hintereinander. Dabei drängten sich die Lämmer so nah wie möglich an Tilda, die sich am besten auskannte, auch bei vollständiger Finsternis. 

Doch plötzlich rutschte eines der kleinen Schafe auf dem nassen Boden aus. Tilda blieb sofort stehen, half dem kleinen Schaf wieder auf die Beine und war erleichtert, dass es in keinen der vielen Gräben hinabgestürzt war. 

Endlich erreichten sie die Hütte. Elmar und die anderen Schafe standen bereits an der Tür und winkten erleichtert, als sie Tilda und die Lämmer sahen. „Du hast sie gefunden und gerettet!“ rief Martha begeistert und verkündete die Nachricht sofort bei der gesamten Herde. 

Elmar, der zuvor die aufgeregten Schafe versucht hatte zu beruhigen, konnte nun auch endlich etwas aufatmen. Tilda schob die Lämmer vorsichtig ins Warme zu ihren Müttern und schüttelte dabei Unmengen an Wasser aus ihrer dichten Wolle. 

Draußen tobte der Sturm weiter, aber drinnen war es warm und sicher. Die Lämmer kuschelten sich an ihre Mütter, und Tilda legte sich zufrieden auf das weiche Stroh. „Wenn wir dich nicht hätten, Tilda“, sagte Elmar anerkennend. „Du bist wirklich mutig, das muss man dir lassen!“

Tilda streckte sich müde aus und schnaubte zufrieden. Der Duft von trockenem Stroh und warmen Schafsfellen erfüllte die Luft. Der Regen prasselte beruhigend auf das Dach, während draußen das Gewitter über die Nordsee fegte. 

Auch die kleinen Lämmer fühlten sich endlich sicher, schmiegten sich eng aneinander und schliefen langsam ein und begannen dabei leise zu schnarchen. Mit einem letzten zufriedenen Blinzeln ließ sich Tilda in einen kuscheligen Strohballen fallen und schlief erschöpft, aber zufrieden ein. 

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