
In einem malerischen Wald, in dem die Blätter sanft im Wind raschelten, lebte ein schlauer Fuchs. Er war bekannt für seine Streiche und hatte eines Tages eine besonders schelmische Idee. Er beschloss, seinen Freund, den Storch, zu einem aufwendigen Abendessen einzuladen, um ihm einen Streich zu spielen.
„Komm zum Abendessen“, rief der Fuchs dem Storch zu, während er durch den Wald stolzierte. „Ich bereite ein exquisites Mehrgänge-Menü vor, nur für dich!“ Der Storch, bekannt für seine Höflichkeit, nahm die Einladung mit einem Lächeln an.
Am Abend kam der Storch zum Haus des Fuchses. Der Fuchs hatte den Tisch feierlich gedeckt und präsentierte stolz den ersten Gang: eine köstlich duftende Suppe. Doch anstatt tiefer Schalen gab es nur flache Teller. Der Fuchs schlürfte seine Suppe genüsslich, während der Storch vergeblich versuchte, mit seinem langen Schnabel etwas zu erwischen.
Als nächstes servierte der Fuchs einen feinen Brei, wieder auf einem flachen Teller. Der Storch pickte und pickte, aber konnte kaum etwas essen. Der Fuchs kicherte leise, genoss sein Essen und beobachtete den Storch.
Der Storch war enttäuscht, aber er verlor nicht seine gute Laune. „Vielen Dank für das Mahl“, sagte er freundlich. „Ich würde dich gerne morgen zu mir einladen. Ich werde für uns kochen!“
Am nächsten Abend besuchte der Fuchs den Storch. Er freute sich schon auf ein leckeres Essen. Doch zu seiner Überraschung präsentierte der Storch das Essen in hohen, schmalen Vasen. Der Storch konnte mit seinem langen Schnabel mühelos das Essen erreichen, während der Fuchs nur hilflos zuschauen konnte.
Jetzt verstand der Fuchs, wie der Storch sich gefühlt hatte. Beschämt und mit knurrendem Magen sah er zu, wie der Storch sein Essen genoss. Er erkannte, dass es nicht nett war, was er getan hatte.
Hinweis: Diese Geschichte basiert auf Äsops Fabel, die um 600 vor Christus geschrieben wurde. Sie wurde durch uns modernisiert und illustriert.
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