
In einem sonnigen Wald, wo das Laub sanft in der Brise tanzte, ruhte ein mächtiger Löwe unter einem großen Baum. Er hatte sein Mittagessen gerade beendet und schlief tief und fest, während die Vögel über ihm zwitscherten.
Während der Löwe schlief, kroch eine kleine, neugierige Maus aus ihrem Versteck. Sie war auf der Suche nach Nahrung und bemerkte den schlafenden Löwen nicht. Plötzlich lief sie aus Versehen über die riesige Tatze des Löwen. Der Löwe erwachte mit einem Brüllen und schnappte die Maus mit seiner großen Pfote.
„Bitte, großer Löwe, verschone mich!“, quiekte die kleine Maus ängstlich. „Eines Tages könnte ich dir vielleicht auch helfen.“
Der Löwe lachte laut. „Wie könntest du, so klein und schwach, jemals mir, dem König der Tiere, helfen?“, fragte er spöttisch. Aber er war in guter Stimmung und ließ die Maus laufen.
Einige Tage später ging der Löwe durch den Wald und tappte in ein Netz, das Jäger ausgelegt hatten. Er brüllte und kämpfte, konnte sich aber nicht befreien. Sein Gebrüll hallte durch den Wald.
Die kleine Maus hörte den Lärm und erkannte die Stimme des Löwen. Sie rannte zum Löwen und sah ihn im Netz gefangen. „Keine Sorge, großer Löwe, ich werde dir helfen!“, rief sie mutig.
Mit ihren scharfen kleinen Zähnen begann die Maus, das Netz zu durchbeißen. Sie knabberte und knabberte, bis der Löwe schließlich frei war. Der Löwe war überrascht und dankbar.
„Du hattest Recht, kleine Maus“, sagte der Löwe. „Auch der Kleinste kann helfen. Danke, dass du mich gerettet hast.“
Hinweis: Diese Geschichte basiert auf Äsops Fabel, die um 600 vor Christus geschrieben wurde. Sie wurde durch uns modernisiert und illustriert.
Weitere Fabeln:
Weitere interessante Artikel: