Einhorn Luna und der schlaflose Stern

Einhorn Luna und der schlaflose Stern
Zusammenfassung:
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Einhorn Luna liebt den Moment, wenn die ersten Sterne erscheinen. Sie freut sich ganz besonders auf ihren Lieblingsstern Flitzi. Doch heute bleibt der Himmel dunkel. Gemeinsam mit der alten Eule Griselda macht sie sich auf eine nächtliche Suche.

Einhorn Luna lag auf der weichen Wiese am Rande des alten Waldes. Es war ihre liebste Zeit des Tages, denn nun wurde es langsam Nacht. Die Grillen zirpten, die Glühwürmchen tanzten und der Himmel verwandelte sich Stück für Stück in eine samtige Decke.

Luna blickte erwartungsvoll nach oben. Jeden Abend war sie zur Stelle, wenn die ersten Sterne erschienen. Sie kannte sie alle beim Namen. Und auf einen freute sie sich ganz besonders: Flitzi. Er war der quirligste und hellste Stern. Immer wenn er erschien, zuckte er kurz über den Himmel, als wolle er ihr zuwinken.

Doch heute blieb der Himmel still. Kein Funkeln, kein Flitzi. Luna stand auf und drehte sich einmal im Kreis. Vielleicht war er auf der anderen Seite des Himmels? Oder hatte sie sich vertan?

„Griselda! Griselda!“, rief sie in die Dunkelheit. Die alte Eule Griselda schob verschlafen den Kopf aus dem Baumloch. „Was ist denn los, Kindchen?“

„Flitzi ist nicht da! Der Stern, du weißt schon!“

Griselda blinzelte und gähnte. „Sterne sind doch keine Uhren. Vielleicht ist er mal zu spät.“

Luna senkte den Kopf. „Oder gar nicht mehr da.“

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Griselda kräuselte die Stirn. „Wenn du unbedingt willst, helfe ich dir suchen.“

Luna nickte begeistert. „Ich geh voraus!“

Sie trabte los, ihre Hufe machten kaum ein Geräusch auf dem feuchten Moosboden. Griselda flatterte hinterher, knurrte leise und beschwerte sich über die feuchte Luft.

Am Rand der großen Wiese leuchteten Glühwürmchen in kleinen Spiralen. Luna blieb stehen. „Habt ihr Flitzi gesehen?“

Die Glühwürmchen schwirrten durcheinander. Dann surrte eines: „Heute nicht. Letzte Nacht schon. Da lag er auf einem Blatt und hat geschnarcht.“

„Was?“, rief Griselda. „Ein Stern, der schnarcht?“

Luna war verblüfft. „Dann müssen wir ihn finden!“

Sie durchquerten das hohe Gras, überquerten einen kleinen Bach und gelangten an den Rand des alten Silberwaldes. Dort, zwischen einer Birke und einem Brombeerbusch, sah Luna plötzlich ein sanftes Glimmen.

Da lag er. Flitzi. Zusammengekringelt auf einem Blatt, eingehüllt in Nebelflaum. Ein kleiner Lichtpunkt auf seiner Stirn flackerte im Schlaf.

„Flitzi?“ flüsterte Luna.

Der Stern rührte sich. „Mmmmhh?“

„Was machst du denn hier? Der Himmel wartet auf dich!“

Flitzi öffnete ein Auge. „Ich bin müde, Luna. Sehr müde.“

Griselda schnaubte. „So geht das nicht! Ohne dich fehlt eindeutig etwas am Himmel!“

Der Stern zuckte die Schultern. „Es macht doch niemandem mehr etwas aus. Ich habe hundert Wünsche erfüllt, jeden Tag. Und keiner sagt danke. Ich dachte, wenn ich mal nicht komme, merkt es sowieso keiner.“

Luna sah ihn lange an. Dann legte sie sich zu ihm. „Ich hab’ dich vermisst. Sehr sogar.“

Flitzi blinzelte. „Wirklich?“

„Ja. Und vielleicht musst du nicht immer so hell leuchten. Vielleicht reicht auch ein kleines Funkeln.“

Griselda nickte. „Genau. Hauptsache, du bist da.“

Der Stern gähnte ein letztes Mal, streckte sich und schwebte langsam in die Luft. Er war noch nicht so hell wie sonst, aber Luna sah ihn trotzdem sofort.

Wenig später lag sie wieder auf der Wiese. Der Himmel war klar, die Nacht still. Und dort oben, neben dem Mond, funkelte ein winzig kleines Licht.

Luna lächelte. Es war kein großer Glanz. Aber er war da.

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