Hans im Glück

Zusammenfassung: Hans im Glück in drei Sätzen

  • Als Lohn für sieben Jahre Arbeit erhält Hans einen Klumpen Gold.
  • Auf seinem Heimweg tauscht er das Gold schrittweise gegen scheinbar weniger wertvolle Dinge ein.
  • Am Ende ist Hans vollkommen ohne Besitz, aber glücklich und zufrieden.

Hans im Glück zum Vorlesen

Hans im Glück

Es war einmal ein junger Mann namens Hans. Er hatte sieben Jahre lang hart für seinen Meister gearbeitet. Eines schönen Tages wollte Hans nach Hause zurückkehren und bat den Meister um seinen Lohn. Daraufhin sagte der Meister zu ihm: „Hans, du hast lange und gut für mich gearbeitet. Hier ist dein Lohn: ein großer Klumpen Gold!“

Hans war überglücklich und machte sich auf den Weg nach Hause. Unterwegs begegnet er einem Reiter und seufzte melancholisch: „Wie schön es doch sein muss, so erhaben auf einem Pferd zu reiten. Ich muss mich zu Fuß mit diesem schweren Klumpen Gold quälen.“

„Ach, Hans!“, rief der Reiter, „du musst ja ganz schön schwer tragen! Tausche doch dein Gold gegen mein Pferd. Das bringt dich viel schneller und bequemer nach Hause.“ Hans konnte sein Glück kaum fassen und willigte ein. „Aber ich sage euch: ihr werdet euch mit dem Goldklumpen nur quälen. Er ist sehr schwer und unhandlich“, sagte er und ritt weiter.

Allerdings war Hans kein guter Reiter, sodass das Pferd ihn schnell abwarf. Da kam ihm ein Bauer mit einer Kuh entgegen. „Hey du!“, rief Hans, „kannst du mir helfen? Ich kann nicht reiten und dieses Pferd scheint mich nicht zu mögen. Willst du deine Kuh gegen mein Pferd tauschen?“ Der Bauer nickte und sie tauschten. Hans konnte sein Glück kaum fassen und dachte: „Das ist ja wunderbar! Ab sofort habe ich immer Milch, Käse und Butter so viel ich nur möchte!“

Kurze Zeit später wurde Hans sehr durstig und wollte seine Kuh melken. Doch er stellte sich erneut ungeschickt und ungeduldig an, sodass kein einziger Tropfen Milch in seinem Glas landete. Da kreuzte ein Metzger mit einem Schwein seinen Weg.

„Was gäbe ich nur dafür, auch ein so prächtiges Schwein zu haben“, seufzte Hans. „Stattdessen bin ich mit einer alten Kuh gestraft, die nicht mal einen einzigen Tropfen Milch gibt.“ Das hörte der Metzger und bat Hans an, seine Kuh gegen das Schwein zu tauschen. Erneut konnte Hans sein Glück kaum fassen und willigte ein.

Zufrieden setzte Hans seinen Heimweg fort bis er auf einen jungen Mann mit einer Gans auf dem Arm traf. Die beiden unterhielten sich und Hans erzählte ihm glücklich von seinen erfolgreichen Tauschgeschäften. Daraufhin erwiderte der Mann: „Ich habe gehört, dass kürzlich ein Schwein im Nachbardorf gestohlen wurde. Ich kann mir gut vorstellen, dass es sich dabei um dein Schwein handelt. Du wirst viel Ärger damit bekommen!“

Vollkommen verängstigt bat Hans den Mann darum, das Schwein gegen seine Gans zu tauschen, um ihn von den Schwierigkeiten zu befreien. Der Mann willigte ein und verabschiedete sich.

Hans setzte seine Reise fort und traf kurz vor seinem Heimatdorf auf einen Scherenschleifer. Dieser berichtete ihm, dass er so viele Aufträge hatte, dass immer Geld in seinen Taschen war. Begeistert von der Idee, immer Geld in den Taschen zu haben, tauschte Hans seine Gans gegen einen Schleifstein ein und setzte seinen Weg fort.

Doch der Weg war anstrengend, denn der Schleifstein war schwer in Hans Tasche. Um sich zu erfrischen wollte Hans einen Schluck Wasser aus einem Brunnen am Wegesrand nehmen. Doch beim Versuch sich über den Brunnen zu beugen, fiel der Schleifstein aus seiner Tasche und plumpste einige Meter tief auf den Grund des Brunnen.

Hans jubelte vor Freude, denn nun musste er den schweren Stein nicht weiter tragen. Er glaubte, der glücklichste Mensch auf Erden zu sein, weil er nun ohne Sorgen und Lasten nach Hause zurückkehren konnte. So kehrte Hans glücklich und zufrieden zu seiner Mutter zurück.

Hinweis: Diese moderne Variante des Märchens „Hans im Glück“ basiert auf dem Märchen der Gebrüder Grimm von 1819. Sie wurde durch uns modernisiert, aber orientiert sich inhaltlich am Original und spiegelt in Teilen nicht die Wertvorstellung des 21. Jahrhunderts wider.

Die Moral von Hans im Glück

Das Märchen „Hans im Glück“ der Gebrüder Grimm lehrt uns, dass wahres Glück und Zufriedenheit nicht von materiellen Gütern abhängen. Vielmehr kommt es auf unsere Einstellung und die Wertschätzung der einfachen Dinge des Lebens an. Das Märchen zeigt, dass Hans trotz des Verlustes seines gesamten Besitzes glücklich und zufrieden ist, weil er frei von Sorgen und Lasten ist. Es lehrt uns, dass der Genuss des Lebens und die Wertschätzung der kleinen Freuden wichtiger sind als das ständige Streben nach mehr materiellem Reichtum.

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