Manchmal wünscht man sich einen kompletten Neuanfang – ohne Altlasten, ohne Ballast. Genau das beschreibt die Redewendung Tabula rasa. Sie steht für einen radikalen Schlussstrich, um neu zu beginnen. Doch woher kommt dieser Ausdruck eigentlich? Und wie wird er im Alltag verwendet?
- Bedeutung: Einen völligen Neuanfang machen, alle vorherigen Dinge vergessen oder beseitigen.
- Beispiel: „Nach der Pleite machte er Tabula rasa und startete ein neues Geschäft.“
- Herkunft: Lateinisch für „leere Tafel“ – ein philosophischer Begriff aus der Antike.
Bedeutung
Die Redewendung Tabula rasa bedeutet, etwas vollständig zu bereinigen oder von Grund auf neu zu starten. Sie wird oft verwendet, wenn jemand einen radikalen Schnitt macht – sei es im Beruf, in einer Beziehung oder im persönlichen Leben.
Besonders in Situationen, in denen Altes nicht mehr tragbar ist oder ein frischer Start notwendig erscheint, kommt die Redewendung zum Einsatz. Unternehmen machen Tabula rasa, wenn sie alte Strukturen auflösen. Auch im Sport oder in der Politik wird der Begriff häufig genutzt, wenn eine komplette Neuausrichtung stattfindet.
Kurz gesagt: Wer Tabula rasa macht, lässt die Vergangenheit hinter sich und beginnt bei null.
Beispiel aus dem Alltag
Miriam hatte genug von ihrem stressigen Job und den endlosen Überstunden. Eines Tages sagte sie sich: „Ich kann nicht mehr so weitermachen – ich muss Tabula rasa machen!“ Sie kündigte, nahm sich eine Auszeit und begann danach in einer völlig neuen Branche.
Herkunft
Der Ausdruck stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich „glatt geschabte Tafel“. In der Antike nutzten Gelehrte Wachstafeln zum Schreiben. Wurde das Wachs geglättet, war die Tafel wieder leer – bereit für neue Eintragungen.
Der Philosoph Aristoteles und später John Locke verwendeten „Tabula rasa“ als Metapher. Locke beschrieb damit die Idee, dass der menschliche Geist bei der Geburt unbeschrieben sei und erst durch Erfahrungen geformt werde.
Heute wird die Redewendung im übertragenen Sinn für radikale Neuanfänge genutzt.
Ähnliche Redewendungen
- Reinen Tisch machen – eine Angelegenheit endgültig klären
- Alles auf Anfang setzen – einen kompletten Neustart machen
- Die Karten neu mischen – eine Situation neu bewerten und gestalten


