Der Wolf im Schafspelz

Der Wolf im Schafspelz

In einem tiefen Wald, wo die Bäume hoch in den Himmel ragten, lebte ein schlauer, aber hungriger Wolf. Er hatte es schon oft versucht, aber nie geschafft, sich den lecker aussehenden Schafen auf der nahegelegenen Wiese zu nähern. Jedes Mal, wenn er sich anschlich, erkannten die Schafe ihn sofort und liefen schnell davon, oder der wachsame Hirte jagte ihn mit seinen Hunden weg.

Eines Tages hatte der Wolf eine zündende Idee. „Wenn ich aussehe wie ein Schaf, werden sie mich bestimmt nicht bemerken!“, dachte er sich. Er fand das Fell eines toten Schafes und zog es über seinen pelzigen Körper. Jetzt sah er aus wie ein echtes Schaf, zumindest auf den ersten Blick.

Der verkleidete Wolf näherte sich langsam der Herde. „Mäh“, machte er leise, um nicht aufzufallen. Die Schafe, die friedlich grasten, bemerkten den neuen „Gast“ nicht und ließen ihn gewähren. Der Wolf konnte sein Glück kaum fassen und dachte bei sich: „Jetzt habe ich sie!“

Als der Abend kam, folgte der Wolf den Schafen in den Stall. Der Hirte zählte seine Schafe, ohne den Eindringling zu bemerken, und schloss dann die Stalltür. Der Wolf wartete geduldig, bis alles ruhig war. In der Dunkelheit schlich er sich an ein Schaf heran. „Jetzt bist du mein!“, dachte er und leckte sich die Lippen.

Aber gerade in diesem Moment kam der Hirte zurück in den Stall. Er wollte ein Schaf für den Markt am nächsten Morgen auswählen. Ohne zu sehen, wen er da erwischte, griff der Hirte nach dem Wolf. Der Wolf war so überrascht, dass er sich nicht rührte.

Als der Hirte das Schafsfell wegzog, traute er seinen Augen kaum. „Ein Wolf!“, rief er erschrocken. Der Wolf war gefangen, und sein Plan, sich als Schaf auszugeben, war gescheitert.

Was ist die Moral der Fabel Der Wolf im Schafspelz?
Diese Geschichte zeigt uns, dass es nicht klug ist, sich als jemand anderes auszugeben, um andere zu täuschen. Früher oder später kommt die Wahrheit ans Licht, und wird zu unangenehmen Folgen führen. Deshalb ist es immer besser, ehrlich und authentisch zu sein.
Was meinst du?
Welche Moral steckt aus deiner Sicht in dieser Fabel? Schreib es uns in die Kommentare!

Hinweis: Diese Geschichte basiert auf Äsops Fabel, die um 600 vor Christus geschrieben wurde. Sie wurde durch uns modernisiert und illustriert.

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